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Führung und Geschichtliches

DIE FEUERWEHR NEUENBURG AM RHEIN WURDE 1873 GEGRÜNDET

Im Jahr 2023 steht der Feuerwehr Neuenburg ein großes Jubiläum ins Haus. Dann nämlich kann der 150. Geburtstag gefeiert werden. 1873 fiel der Startschuss für die Feuerwehr Neuenburg, die durch 59 Bürger der Stadt ins Leben gerufen wurde. Während beider Weltkriege, so geht aus der Chronik hervor, wurden sämtliche Feuerlöschgeräte durch den starken Beschuss der Stadt zerstört. Bereits im Jahre 1957 erhielt die Wehr ihr erstes Löschgruppenfahrzeug, vier Jahre später kamen die ersten Atemschutzgeräte und eine Tragkraftspritze dazu. Bis zum Jahr 1986 war das Gerätehaus beim städtischen Bauhof untergebracht: bestehend aus einem Schlauchturm, zwei Fahrzeugstellplätzen und einem Lagerraum.

Geschichte des Feuerlöschwesens in Neuenburg

Älteste Spuren eines geordneten Feuerlöschwesens finden sich im 2. Jahrhundert vor Christus. Zu der Zeit von Kaiser Augustus soll Rom eine kaiserliche Berufsfeuerwehr besessen haben, mit wie es heißt 7.000 Mann. Das älteste bekannte Löschgerät ist der Feuereimer aus dem Jahr um 1400. Die aus Leder gefertigten Eimer waren auf ihrer Innenseite mit Pech ausgestrichen. Beim Ausbruch eines Feuers wurden dann die Feuereimer an den städtischen Brunnen mit Wasser gefüllt und von Hand zu Hand in der Kette, zur Feuerstelle gereicht.

Da zu dieser Zeit die vorhandenen Mittel zur Brandbekämpfung völlig unzureichend waren, brannten oftmals ganze Stadtteile nieder. Im 15. Jahrhundert wurde dann die Feuerspritze erfunden und das Jahr 1841 ist das Gründungsjahr der ersten Feuerwehr in Deutschland.

Mit der Gründung der Stadt Neuenburg am Rhein sollen sich die Bürger der neuen Siedlung auch die Frage gestellt haben, wie es mit dem Feuerschutz bei den größtenteils aus Holz gebauten Häusern aussieht. Die auf engem Raum errichteten Fachwerkbauten mit ihren offenen Feuerstellen waren eine potentielle Feuergefahr. Im Laufe der Zeit wichen die Holzhäuser jenen aus Stein und zum Schutz vor Feuer wurden die Dächer immer öfter mit Ziegeln statt mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Dann bekamen die Häuser langsam Kamine. Eine besondere Funktion in der Stadt kam übrigens auch den Turmbläsern und Turmwächtern zu. Zu ihren Aufgaben gehörte auch die Feuerwache.

Durch einen so genannten Bürgereid verpflichteten sich die Neuenburger Bürger in besonderer Weise dem Brandschutz und der Brandbekämpfung. Aus einem Bürgerbuch von 1575 geht hervor, dass Neubürger bei der Bürgerannahme neben der Ablegung des Bürgereids die Kosten für einen „Halb Füer Eimer“ an die Stadtkasse zu entrichten hatten, denn der Rat der Stadt sah in jedem neuen Bürger auch eine zunehmende Brandgefahr für das Gemeinwesen.

Lag die Brandbekämpfung der Stadt Neuenburg erst noch bei einer Pflichtlöschmannschaft, deren Zusammensetzung und Aufgaben in der Feuerlöschordnung fest umschrieben waren, so änderte sich das 1872. Da nämlich plante man die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, am 20. Januar 1873 gab sich diese ihre ersten Statuten. Zu ihrem Hauptmann wählten die Feuerwehrleute den Schlüsselwirt Ludwig Witz. Aus dem Jahr 1882 liegt im Stadtarchiv eine Mannschaftsliste der Freiwilligen Feuerwehr. Sie verzeichnet 98 Mitglieder, Hauptmann war Emil Wenk, sein Stellvertreter Wilhelm Studer. Die drei Abteilungen unterstanden Josef Bierle (Spritze), Ernst Studer (Rettung) und Albert Meisinger (Arbeiten).

Angefangen mit Handspritzen, Schlauchträgern, Wasserträgern und Schöpfern hat sich die Freiwillige Feuerwehr Neuenburg von einer damals weitgehend militärisch organisierten Feuerwehr und Pflichtlöschmannschaft zu einer heute technisch und personell hochqualifizierten, bestens ausgebildeten Freiwilligen Feuerwehr entwickelt.

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